Excerpt from the Book: Sowjetische Musik im Licht der Perestroika

Sowjetische Musik im Licht der Perestrojka
Sowjetische Musik im Licht der Perestrojka

Soviet Music in the light of the Perestroika
Sowjetische Musik im Licht der Perestroika: Interpretationen, Quellentexte, Komponistenmonographien
Hermann Danuser / Hannelore Gerlach / Jürgen Köchel

Seite 425, Laaber Verlag, bei amazon


Der armenische Komponist Awet Terterjan wurde 1929 in Baku (Aserbaidschan) geboren. Ab 1948 besuchte er die Musikfachschule in Baku, ab 1951 die in der armenischen Hauptstadt Jerewan. Am dortigen Konservatorium studierte er von 1952 bis 1957 Komposition bei Eduard Mirsojan und absolvierte bei diesem von 1963 bis 1967 auch seine Aspirantur.
Terterjan, der bereits von 1957 bis 1959 Musiktheorie unterrichtete, ist seit 1970 als Lehrer (ab 1983 Professor) für Instrumentation am Konservatorium in Jerewan tätig.
Terterjan hat sich im Komponistenverband Armeniens und der UdSSR (dem er seit 1986 als Vorstandsmitglied angehört), wie auch im Armenischen Kultusministerium (von 1970 – 1974) aktiv eingesetzt.

Awet Terterjan widmete sich seit zwanzig Jahren fast ausschließlich der sinfonischen Form sowie Werken für das Musiktheater (zwei Opern und ein Ballet). Seine Sinfonien sind häufig einsätzig, entwickeln sich mit voluminösen Klangflächen und suggerieren oftmals eine rituelle Wirkung. In archaischen Formeln scheint die Erinnerung an das uralte eurasische Reich aufzusteigen. In dissonanten Klangballungen leuchten Gedanken an die Leiden der Armenier, dieses immer wieder blutig verfolgten christlichen Volkes, auf. Die kompositorische Grundkonzeption Terterjans steht mit dem Erkennen einer Sinnhaftigkeit allen Seins und mit der Wahrnehmbarkeit der Sphärenharmonie in enger Beziehung.